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Was wir feierten

75 Jahre Demokratie in Ulm

Entschuttung in Ulm

Nach dem Krieg galt es Ulm wiederaufzubauen. Heute bauen wir an unserer Demokratie.

2021 stand in Ulm ganz im Zeichen der Demokratie. Zum 75. Jahrestag der ersten Gemeinderatswahlen nach Krieg und Zerstörung am 26.5.1946 und dessen ersten konstituierenden Sitzung am 6.7.1946 beging die Stadt Ulm dieses Jubiläum mit einem Themenjahr: "Zuhören. Mitreden. Gestalten. 75 Jahre Demokratie in Ulm" war das Motto und band vielfältige städtische und nicht-städtische Partner*innen ein, um den Anlass zu feiern, sich im Erreichten zu vergewissern, und gleichzeitig der Herausforderungen für die Demokratie gewahr zu werden sowie die Gesellschaft dafür zu aktivieren, im demokratischen Selbstverständnis zuzuhören, mitzureden und mitzugestalten.

Das Erreichte feiern


Wir leben gut in Ulm. Die Wirtschaft ist erfolgreich, die Zivilgesellschaft ist stark, die Wissenschaft innovativ und das kulturelle Leben pulsiert - sowohl in den städtischen Kulturinstitutionen als auch in der freien Szene. Darin sind viele Arbeitnehmende und -gebende, Vereinsmitglieder, Kreativschaffende, Mitglieder von Parteien, Engagierte in Initiativen, kurz: die 126.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ulm beteiligt. Seien es Jugendliche und Senior*innen, Ur-Ulmer*innen und Zugezogene, Bewohner*innen der Innenstadt oder der Stadtteile. Alle sind Teil unserer Gesellschaft und lebendigen Demokratie. 75 Jahre Demokratie in Ulm: Das ist eine Erfolgsgeschichte.

Herausforderungen angehen


Klimakrise, Corona-Pandemie, Terror, Rechtspopulisten und soziale Spaltung: 2021 stand unsere Demokratie aus den unterschiedlichsten Richtungen unter Druck. Doch welchen Sinn machte es sich dabei bis zur Erlähmung anzuspannen, in Erstarrung zu verharren und zu hoffen, dass die Schrecken bald wieder vorbei ziehen? "Zuhören. Mitreden. Gestalten. 75 Jahre Demokratie in Ulm" dagegen mochte Mut auf die Zukunft machen und die Krisen als Chance für unsere Demokratie begreifen. Gerade in dieser Zeit ging es darum Demokratie umso mehr zu leben: Freie Meinungsäußerung, kritisches Diskutieren, Debatte, kreativ neu Denken, Lösungen auf Herausforderungen finden, überzeugen statt überreden, gemeinsam voran in die Zukunft gehen. Mit neuen, guten Ideen können wir unsere Demokratie in Ulm weiterentwickeln und aus dem Krisenmodus befreien. Und gute Ideen gibt es eine ganze Menge. So dient das Themenjahr als Sensibiliserung für die Problematiken und als Plattform für neue Ideen und Perspektiven, wo sich unsere Demokratie in den nächsten Jahren hinbewegen wird, damit Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit, Glaubensfreiheit, Gleichberechtigung - die Werte des Grundgesetzes - auch weiterhin stark in unserer Gesellschaft wirken.

Netzwerke für eine starke, demokratische Zivilgesellschaft

Gruppierungen und Einzelpersonen sollten sich begegnen, neue Netzwerke bilden, progressiv denken, gestalten und eine gemeinsame Botschaft senden: für ein friedliches Miteinander, für Demokratie, für Humanität und für Vielfalt. Dort wo Probleme auftreten, sollen keine Straßenkämpfe entstehen, die Gräben nur vertiefen statt sie zu überbrücken. Dagegen sollte die Bürgerschaft motiviert werden sich vor Ort einzubringen, pragmatische, neue Lösungen zu finden, dem Prinzip ehrlicher Kommunikation folgend. Einander zuhören, miteinander reden, Dialoge führen. Die Mitgestaltung der Bürger*innen sollte gestärkt werden, damit sie die politische und gesellschaftliche Agenda selbst bestimmen. Die Demokratie war vor 75 Jahren mit US-amerikanischer Hilfe aus den Graswurzeln entstanden - Stück für Stück von kommunaler Ebene, zur Landesebene, zur Bundesebene. In diesem Sinne konnte auch 2021 das Prinzip von "grass roots democracy" gestärkt werden.